
PORTFOLIO MIT AUSGEWÄHLTEN ARBEITEN
DIE FREIHEIT EINER FRAU von Édouard Louis
Theater praesent, 2023
INSZENIERUNG Joachim Gottfried Goller BÜHNE & KOSTÜM Mirjam Falkensteiner MUSIK Jakob Köhle DRAMATURGIE Michaela Senn LICHT Barbara C. Alt, Marco Trenkwalder MIT Lukas Gander, Elke Hartmann, Jakob Köhle
Mit „Die Freiheit einer Frau“ tritt Louis´ Mutter Monique Bellegueule und seine Beziehung zu ihr in den Fokus. Erzählt wird darin die Geschichte zweier Aufbrüche in ein neues Leben. Während Édouard als schwuler Schriftsteller bereits auf seine Kindheit in Nordfrankreich zurückblickt, befreit sich seine Mutter eher unerwartet und aus eigener Kraft aus den Zwängen und Demütigungen ihrer Klasse. In seiner 2021 erschienenen autofiktionalen Erzählung zeichnet Édouard Louis liebevoll und zugleich schonungslos ein Bild über die die Möglichkeiten und Grenzen sozialen Aufstiegs.




SCHNEE WEISS (DIE ERFINDUNG DER ALTEN LEIER) von Elfriede Jelinek (ÖEA)
Tiroler Landestheater, 2023
INSZENIERUNG Joachim Gottfried Goller BÜHNE & KOSTÜM Julia Neuhold MUSIK Imre Lichtenberger Bozoki DRAMATURGIE Uschi Oberleiter LICHT Michael Reinisch MIT Florian Granzner, Tom Hospes, Ulrike Lasta, Sara Nunius, Christina Constanze Polzer, Stefan Riedl, Janine Wegener.
Zwanzig Jahre nach "Ein Sportstück" später nimmt Elfriede Jelinek das Interview der Tiroler Ex-Skirennläuferin Nicola Werdenigg zum Anlass, an die Gedanken von damals anzuknüpfen. Werdenigg warf dem österreichischen Skiverband massiven Machtmissbrauch vor, der in den 1970er- und 1980er-Jahren zu Übergriffen und Vergewaltigungen führte. Der Missbrauch im Skisport ist allerdings nur der Anstoß für einen Rundumschlag: Wortgewaltig erbebt die gewohnt mehrstimmige Wut-Suada Jelineks, führt uns Moral wie Doppelmoral vor und nimmt nach den Skigöttern die katholische Kirche ins Visier.
"Schnee Weiß feierte in einer beachtlichen und am Ende gar mit stehenden Ovationen bedachten Inszenierung Joachim Gottfried Gollers in den Kammerspielen in Innsbruck seine Österreich-Premiere. (...) Der junge Südtiroler Regisseur, soeben war er erstmals Nestroypreis-nominiert, lässt diesem unsicher gepflasterten Redeparcours eine gute szenische Ordnung angedeihen. Er schafft klare Setzungen, inspiriert auch durch Jelineks eingewobene Bezüge zu Oskar Panizzas Groteske Das Liebeskonzil (1894) (...). Goller erfindet die Jelinek-Illustrationskunst nicht neu, macht die Suada aber auf hellsichtige, unverbrauchte Weise lebendig. Bis zum Schluss bleibt das szenische Setting frisch und frei von einkesselnder Bildgebung." (Der Standard)
"So bleibe ihr, der unermüdlich Schreibenden, gar nichts anderes übrig, als diese ewig alte Leier immer wieder anzustimmen. Ulrike Lasta, Sara Nunius, Christina Constanze Polzer, Janine Wegener, Florian Granzner, Tom Hospes und Stefan Riedl bringen sie begleitet von Imre Lichtenberger Bozokis atmosphärischer Musik auf grandios einnehmende Weise zum Klingen. Und das ist faszinierend, inspirierend: erste Liga!" (MeinBezirk.at)
"Ja, es ist schön, dass (...) ein so politisch bedeutungsvolles Werk zu einer Aufführung kommt, das in der Inszenierung von Joachim Gottfried Goller (...) eine durchaus überregionale Bedeutung zugestanden werden muss. Auch wenn es sich um ekelhafte Themen handelt, ist die Inszenierung durchaus unterhaltenswert und da bleibt die Frage - warum. In Tirol ist ja doch das Skifoan des Leiwandste, vielleicht bald nicht mehr lange." (Tagblatt Dolomiten)
"Gottvater resigniert. Nicht so die Inszenierung. Selbst wenn Goller das Ensemble vom Unterschied zwischen Flirt und Belästigung sprechen lässt oder ihm reihum die unterschiedliche Betonung des Begriffs Frausein abverlangt – dieser Jelinek-Abend wirkt nie schulmeisterlich, sondern ist auf Höhe seines Stoffs und ernsten Themas." (Alte Leier, gut erhalten)
"Regisseur Joachim Gottfried Goller bei seiner Route durch Jelineks an Ab-, Um- und möglichen wie unmöglichen Irrwegen reichen Textgebirge die Anklage der Scheinheiligkeit mit heiligem Schein herausarbeitet – und in schönster Heiligenbildchenhaftigkeit ausstellt. (…) Die Welt ist schlecht. Vielleicht machen es die Affen, die sich das schöne Schlussbild erobern, irgendwann besser. Bis dahin tröstet, dass sich aus einer schlechten Welt gutes, ja hervorragendes Theater machen lässt." (Tiroler Tageszeitung)




ICH LIEB DICH von Kristo Sagor
mobile Produktion junges Publikum
Salzburger Festspiele jung&jede*r, 2022
Nominiert für den STELLA*-Preis in der Kategorie "Beste Ausstattung" 2023
INSZENIERUNG Joachim Gottfried Goller BÜHNE & KOSTÜM Jenny Schleif MUSIK Hjörtur Hjörleiffson DRAMATURGIE Elisabeth Kerschbaumer MIT Imke Siebert, Ludwig Weissenberger.
Julian: „Ich liebe dich.“ — Lia: „Ich dich nicht.“ — Julian: „Warum nicht?“ — Wer liebt wen und warum eigentlich? Was bedeutet Liebe und wie verhält sie sich zur Zeit? Wie kann man sich sicher sein, dass man jemanden liebt? Warum kann die Liebe von Julians Eltern verschwinden? Lia und Julian sind 11 und 12 Jahre alt und kennen sich seit dem Kindergarten. Sie erinnern sich an Dinge und Menschen, die sie geliebt haben: Zitroneneis, Meerschweinchen, Kastanien, die Großeltern … Gemeinsam und in ständig wechselnden Rollen umkreisen, befragen, durchleuchten und erspielen die beiden die ganz großen Fragen über die Liebe.
"Stück, Regie (Joachim Gottfried Goller) und Darsteller treffen emotional und intellektuell ins Schwarze. Die vielen berührenden Erklärungen, die schönen Worte, man möchte sie festhalten. (...) Ein (...) begeistertes Publikum, bedankt sich überschwänglich, fröhlich, voll Weh, heftig ergriffen." (Volksblatt)




GRUFTTHEATER: WEISSAGUNG Texte von Otto Grünmandl und Peter Handke
Tiroler Landestheater Innsbruck [K2], 2022
Nominiert für den Nestroy-Preis in der Kategorie "Beste Bundesländer Aufführung" 2022
INSZENIERUNG Joachim Gottfried Goller BÜHNE & KOSTÜM Julia Neuhold DRAMATURGIE Christina Alexandridis LICHT Michael Reinisch MIT Johannes Gabl, Ulrike Lasta, Petra-Alexandra Pippan, Stefan Riedl.




Nestroy-Nominierung
Otto Grünmandls „Grufttheater“-Text ist eine absurde, geradezu Bernhardeske Hommage an die darstellende Kunst. Darin präsentiert und argumentiert ein Theatermacher namens Karner die vielen Vorzüge seines sogenannten Grufttheaters. „Durch die partikulare, kombinierte, totale Öffnung der Vorhangteile 1 und 2 und 3 ergeben sich Einblicke in Gruft 1, Gruft 2, Gruft 3“ heißt es bedeutungsvoll. Regisseur Joachim Gottfried Goller hat in die inneren Echos dieses überaus komischen Einakters hineingehorcht, die Textzeilen sparsam, aber gewichtig mit Bühnenleben aufgedehnt und so am Landestheater Innsbruck ein kleines Juwel erschaffen, in dem jeder strenge Blick und jedes Wort sich stimmig Raum und Luft verschafft. Hier wird keine Silbe vergeudet! Und damit ist auch die ideale Rampe gelegt für den zweiten Text dieses Abends, Peter Handkes Tautologie-Katalog „Weissagung“. Welch makelloses Handwerk, was für ein anrührendes „Literaturtheater“!
Margarete Affenzeller
RISE LIKE A VIRUS die nicht abgeschlossene Biografie einer Krankheit
dokumentarische Collage / Zoom-Performance
Universität Mozarteum, 2021
Eingeladen zum Fast Forward Festival - europäisches Festival für junge Regie 2021
Nominierung in der Theater-heute Kritikerinnenumfrage in der Kategorie "Beste:r Nachwuchskünstler:in Regie" 2022
INSZENIERUNG Joachim Gottfried Goller AUSTATTUNG & TECHNIK Michael Hofer-Lenz DRAMATURGISCHE MITARBEIT Elisabeth Kerschbaumer MIT Raban Bieling, Christine Grant, Maren Solty, Lukas Vogelsang.
"Manchmal hat er das Gefühl, alle haben die 80er vergessen", schreibt Joachim Gottfried Goller in seiner Vita über sich selbst. Warum die 80er für ihn, der 1992 geboren ist, wichtig sind, erklärt er nicht. Seine Inszenierung RISE LIKE A VIRUS entstand im 3. Studienjahr im Lockdown-Winter 20/21 am Mozarteum in Salzburg und könnte ein Hinweis sein. Die vorletzte Dekade des 20. Jahrhunderts bringt das Ende der Systemopposition zwischen Ost und West und ist von Entwicklungen geprägt, die bis heute wirken: Digitalisierung, Umweltschutz, Krieg, Hungerkatastrophen, Tschernobyl, der neoliberale Turn, die Immunschwächekrankheit AIDS. AIDS ist das Thema von RISE LIKE A VIRUS. Die Inszenierung traut sich, einer Party zu ähneln und in Situation, Szene und Soundtrack engagiert, klug und spielerisch die Atmosphäre einer Pandemie einzufangen. Der Abend handelt von Schicksalen, explizitem Sex und der Rebellion gegen Grenzen aller Art. 1981 wurden die Folgen einer Infektion mit dem HI-Virus zur pandemischen Krankheit erklärt. Für die Betroffenen waren sie, anders als heute, Todesurteile. Vor allem die sexuelle Übertragbarkeit von HIV führte zu einer ungeheuerlichen Stigmatisierung von sozialen Gruppen und Lebensweisen. Über Nacht schien zunichte gemacht, wofür die Bürgerbewegungen der 60er Jahre gekämpft hatten: Toleranz und Gleichberechtigung.
RISE LIKE A VIRUS entstand auf Distanz, das heißt in zwei verschiedenen Wohnungen, als digitale Inszenierung für Publikum auf der Konferenzplattform Zoom. Im September 2021 schloss Joachim Gottfried Goller seine Regieausbildung am Mozarteum Salzburg ab. (Pressetext Fast Forward)




MAß FÜR MAß nach William Shakespeare
Diplominszenierung
Universität Mozarteum, 2021
Ausgezeichnet mit dem GenDivers-Preis der University Mozarteum 2021
INSZENIERUNG Joachim Gottfried Goller BÜHNE Jisu Park KOSTÜM Selina Schweiger MUSIK Veit Vergara DRAMATURGIE Armela Madreiter MIT Raban Bieling, Nikita Buldyrski, Christine Grant, Laura Roberta Kuhr, Imke Siebert, Maren Solty, Lukas Vogelsang.
Es dauerte bis September 1985: Erst vier Jahre nach Ausbruch der AIDS-Epidemie 1981 sprach der damalige US-Präsident Ronald Reagan das Wort AIDS zum ersten Mal in der Öffentlichkeit aus.
Wie spricht eine Gesellschaft über Krankheiten? Wen muss es betreffen, dass diese Krankheiten auch Eingang in den öffentlichen Diskurs finden, wie es zurzeit der Fall ist? Spielt der Übertragungsweg dabei vielleicht eine Rolle?
Angelo will mit Claudios Todesurteil ein Exempel statuieren. Er will dem „Sittenverfall“ Einhalt gebieten. Scheinbar. Doch steckt hinter Angelos Härte auch eine seltsame Form von Sorge um die Bevölkerung von Vienna, wenn er vom Balkon aus verkündet, man solle die Gesunden schützen und dafür Sorge tragen, sie am Leben zu erhalten. Widersprüche, Fragen, Knötchen und Geschwüre; Maß für Maß. Ein Problemstück.
Joachim Gottfried Goller beschäftigte sich in seiner Diplominszenierung mit dem Problemstück „Maß für Maß“ von William Shakespeare. In seiner Inszenierung wird die Frage behandelt, wie und wo Sexualität zu einem gesellschaftlichen Ausschlusskriterium wird. Die Realität der Syphilis-Epidemie um 1603 verwandelt sich hier allerdings durch popkulturelle Referenzen zu einer Erzählung über die HIV/AIDS-Epidemie der 1980er-Jahre. Ergänzt durch Crossbesetzung, Kommentar und Verkleidung ergibt sich die Neudeutung eines Klassikers, queer erzählt. (Jury GenDivers-Preis)




TOM AUF DEM LANDE von Michel-Marc Bouchard
Gruppe Dekadenz, 2020
INSZENIERUNG Joachim Gottfried Goller BÜHNE & KOSTÜM Mirjam Falkensteiner LICHT Julian Marmsoler
MIT Max Gruber-Fischnaller, Patrizia Pfeifer, Kathrin Ploner, Philipp Weigand.
Als der junge Werbetexter Tom aus der Großstadt zum Begräbnis seines Liebhabers Andreas in die Provinz fährt, gerät er auf dem Hof von dessen Familie in einen Strudel aus Lügen, Verdrängung und Gewalt. Tom gibt sich als Arbeitskollege des Verstorbenen aus, weil Andreas Mutter Agathe nichts von der Homosexualität ihres Sohnes geahnt hat. Der ältere Bruder Francis tut alles, damit die Wahrheit nicht bekannt wird, und schreckt dabei auch vor Gewalt gegen Tom nicht zurück. Zunächst verpflichtet er Tom, die Lebenslüge nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern sogar auszuschmücken.
Doch zunehmend scheint Francis Tom für eine Schuld zu bestrafen, die keiner der beiden in Worte zu fassen wüsste. In der Abgeschiedenheit des Bauernhofs entspinnt sich ein gewalttätiges, erotisch aufgeladenes Spiel zwischen den beiden Männern, dem sich Tom auf unerklärliche und fatale Weise fügt.




"Goller ist ein Regisseur, der genau auf den Rhythmus achtet, gezielt, beschleunigt und verlangsamt, er lässt die Darsteller manchmal auch schweigen, vieles lässt sich nicht aussprechen, ausreden schon gar nicht. (…) Es besticht durch die Intensität, die Regie und Darsteller erzeugen." (ff- Südtiroler Wochenmagazin)
"Die beachtliche schauspielerische Leistung ist der Kern dieser Inszenierung des Südtiroler Regisseurs. (…) Joachim Goller schafft es, mit entgegengesetzten Elementen wie den Charakteren (...) zu spielen und Konkretes der vagen Andeutung vorzuziehen. So ist Gollers Inszenierung rudimentär, kalt - aber gleichzeitig nahe am Publikum. (…) Auffallend ist, dass der Regisseur mitunter auf (..) die Simplizität seiner Deutsch-Mundart-Version verlässt. Im Vordergrund stehen die Sprünge zwischen Dialekt und Hochdeutsch, die für das Südtiroler Publikum weitestgehend bekannte Situation darstellen. (…) Ironie mag diesem Stück auch seine Heiterkeit geben, was angesichts der ernsteren und gesellschaftskritischen Thematik ansonsten nicht vorhanden gewesen wäre. Joachim Gollers Inszenierung punktet insgesamt vor allem mit ihrer sprachlichen Komponente und dem gekonnten Spiel ihrere Hauptdarsteller." (Dolomiten- Das Südtiroler Tagblatt)
"Und dicht wird das Stück nicht aufgrund zahlreicher Szenenwechsel oder temporeicher Dialoge. Dicht wird das Drama vor allem aufgrund der zahlreichen kurzen, aber markanten Sprech- und Musikpausen. Darin schwingt weit mehr Bedeutung durch Gestik und Mimik mit, als von den herausragend spielenden Darstellern laut ausgesprochen werden könnte. (…) Der junge Kastelruther Regisseur Joachim Goller hat das Originalwerk (…) mit Hilfe von dialektalen Elementen nach Südtirol geholt und gibt dem oftmals noch tabuisierten Thema „Homosexualität auf dem Lande“ mehr Sichtbarkeit." (Zett)
EUROPAS LÄNGSTER SOMMER von Maxi Obexer (UA)
Klassenzimmerstück (2019) / Zoom-Performance (2020/21)
Vereinigte Bühnen Bozen, 2019-2021
INSZENIERUNG, FASSUNG & AUSSTATTUNG Joachim Gottfried Goller DRAMATURGIE Ina Tartler
MIT Patrizia Pfeifer
Eine Frau Ende vierzig sitzt im Zug von Italien nach Deutschland. Sie lebt in Berlin, liebt Frauen, vermisst ihren Hund und schreibt. Ihr größter Wunsch ist ein freies Europa. In Berlin wird sie im Kreuzberger Rathaus ihren deutschen Pass in Empfang nehmen. Sie wird deutsche Staatsbürgerin mit Pflichten und Rechten und feierlich ihren Eid ablegen auf die Verfassung. Sie wird ihr Wort geben, dass ihr das Land, in dem sie lebt, nicht gleichgültig ist. Sie denkt nach. Während der Zugfahrt kehren die Jahre ihres Einwanderns zurück, die Zeiten des Übergangs vom Fremden ins Vertraute, Menschen und Momente, die aufblitzen und erkennen lassen, wie ihr Leben und sie selbst sich gewandelt haben. Kurz vor der italienisch-österreichischen Grenze steigen sechs junge Männer dazu; sie könnten Jugendliche sein auf dem Weg zum Fußball oder zum Trompetenunterricht. Sie sind es nicht. Doch was trennt diejenigen, die nach Europa einwandern, von denen, die es innerhalb Europas tun? Was bedeutet es, zu gehen? Und was heißt ankommen?
„Europas längster Sommer“ (2017) ist Maxi Obexers zweiter Roman. Ausgehend von der eigenen Biografie, reflektiert die Südtiroler Autorin klug und nachdenklich, bedrückend und gleichzeitig ermutigend, wie ein Europa sein müsste, damit die einen nicht mehr privilegiert und die anderen nicht mehr nur benachteiligt sind. Der Text wurde 2017 für den Bachmannpreis nominiert. 2019–20 erfreute sich die Inszenierung von Joachim G. Goller großer Beliebtheit und sorgte für wertvollen Diskussionsstoff an Südtirols Oberschulen.




Joachim Gottfried Goller,
Theatermacher,
Regisseur,
Schauspieler,
Performer,
Actor, Director
Joachim Gottfried Goller,
Theatermacher,
Regisseur,
Schauspieler,
Performer,
Actor, Director
DIE HERRMANNSSCHLACHT* von Heinrich von Kleist
Universität Mozarteum, 2020
Eingeladen zum Körber Studio für Junge Regie 2020/2021
Nominierung in der Theater-heute Kritikerinnenumfrage in der Kategorie "Beste:r Nachwuchskünstler:in Regie" 2022
INSZENIERUNG Joachim Gottfried Goller BÜHNE & KOSTÜM Felicitas Stecher & Sophie Thammer MUSIK Veit Vergara
MIT Tim Bülow, Himani Grundström, Laura Roberta Kuhr, Max Menzel, Edith Saldanha, Tobias Schneitl, Veit Vergara.
*Titelschreibweise im -postumen- Erstdruck 1821
Der deutsche Cheruskerfürst Herrmann verbindet durch geschickte Intrige alle germanischen Stämme und unterwirft die große Bedrohung Rom. Ein Machtspiel voller Erotik und Gewalt, Chaos, Propaganda und Populismus, das in den privatesten Nischen der Protagonisten zelebriert wird. Kleist schrieb mit „Die Herrmannsschlacht“ eine Hoffnungsquelle für die Unabhängigkeitskriege von der napoleonischen Herrschaft. Dabei diente seinem zu Lebzeiten heiß diskutierten Drama, das später besonders durch die Nationalsozialisten instrumentalisiert wurde, der Mythos um die Varusschlacht im Teuteburger Wald 9 n. Chr. als martialische Vorlage.




Inszenierungen
2023 Fiesta von Gwendoline Soublin (DSE) | Salzburger Festspiele
Die Freiheit einer Frau von Édouard Louis | Theater praesent
Schnee Weiss (Die Erfindung der alten Leier) von Elfriede Jelinek (ÖEA) | Tiroler Landestheater
2022 So oder so oder so von Heili Schwarz Schütte & Tom Smith | Deutsche Oper am Rhein
Ich lieb dich von Kristo Sagor | Salzburger Festspiele
Tannöd von Andrea Maria Schenkel | Theater Paderborn
Grufttheater: Weissagung von Otto Grünmandl und Peter Handke | Tiroler Landestheater Innsbruck
2021 Maß für Maß nach William Shakespeare | Diplominszenierung Universität Mozarteum
Ötzi und das Eis oben von Anah Filou (UA) | Vereinigte Bühnen Bozen
Antigone & Ismene | Goethe Institut Hanoi
Rise Like A Virus - die nicht abgeschlossene Biografie einer Krankheit | Universität Mozarteum
2020 Drosseln (Swallow) von Stef Smith | Carambolage Bozen
Biene im Kopf von Roland Schimmelpfennig | Universität Mozarteum
Tom auf dem Lande von Michel-Marc Bouchard | Gruppe Dekadenz
Die Herrmannsschlacht von Heinrich von Kleist | Universität Mozarteum
2019 Europas Längster Sommer von Maxi Obexer (UA) | Vereinigte Bühnen Bozen
FanesAusSagen (Freiluft) | binnen-I im Messner Mountain Museum
In(An)galing (Expert:innenstück) | Universität Mozarteum
Wunschkonzert von Franz Xaver Kroetz | Theater in der Altstadt Meran, Phenomena
Die bitteren Tränen der Petra von Kant von Rainer Werner Fassbinder | Universität Mozarteum
2018 Kaufmann von Venedig von William Shakespeare | Rotierendes Theater
Die Präsidentinnen von Werner Schwab | Gruppe Dekadenz
Spieltrieb von Juli Zeh | Carambolage Bozen
2017 Maultasch von Martin Plattner | Theater in der Altstadt Meran, Phenomena
Planet Neuperlach von Andrea Funk | Pepper Theater Neuperlach
2016 Im Weissen Rössl von Ralph Benatzky | Rotierendes Theater
2015 Kasimir und Karoline von Ödön von Horvath | Rotierendes Theater
Nichts.Was im Leben wichtig ist von Janne Teller | Jugendclub Münchner Volkstheater
2014 Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare | Rotierendes Theater
Antigone von Sophokles | Rotierendes Theater, Gruppe Dekadenz
Katzelmacher von Rainer Werner Fassbinder | Rotierendes Theater, UFO Bruneck
2013 Als wäre ich Papier von Daniela Dröscher | Rotierendes Theater
rotes Märchen - R.A.F. (dokumentarisches Stück) | Rotierendes Theater, Gruppe Dekadenz
Bluthochzeit von Federico Garcia Lorca | Rotierendes Theater
2012 Liebesg'schichten und Heiratssachen von E. T. Spira | Rotierendes Theater
haut von Joachim Goller | Junges Eisacktaler Theater
telmaH. Prinzessin von Dänemark nach William Shakespeare | Rotierendes Theater
2011 S.P.R.I.N.G. nach Frank Wedekind | Junges Eisacktaler Theater