RISE LIKE A VIRUS
DIE nicht abgeschlossene BIOGRAFIE EINER KRANKHEIT
digitales Format auf Zoom
Universität Mozarteum Salzburg | 2021
Eingeladen zum Fast Forward 2021 - Festival für junge europäische Regie

© T. Helferzelle

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"Manchmal hat er das Gefühl, alle haben die 80er vergessen", schreibt Joachim Gottfried Goller in seiner Vita über sich selbst. Warum die 80er für ihn, der 1992 geboren ist, wichtig sind, erklärt er nicht. Seine Inszenierung RISE LIKE A VIRUS entstand im 3. Studienjahr im Lockdown-Winter 20/21 am Mozarteum in Salzburg und könnte ein Hinweis sein. Die vorletzte Dekade des 20. Jahrhunderts bringt das Ende der Systemopposition zwischen Ost und West und ist von Entwicklungen geprägt, die bis heute wirken: Digitalisierung, Umweltschutz, Krieg, Hungerkatastrophen, Tschernobyl, der neoliberale Turn, die Immunschwächekrankheit AIDS. AIDS ist das Thema von RISE LIKE A VIRUS. Die Inszenierung traut sich, einer Party zu ähneln und in Situation, Szene und Soundtrack engagiert, klug und spielerisch die Atmosphäre einer Pandemie einzufangen. Der Abend handelt von Schicksalen, explizitem Sex und der Rebellion gegen Grenzen aller Art. 1981 wurden die Folgen einer Infektion mit dem HI-Virus zur pandemischen Krankheit erklärt. Für die Betroffenen waren sie, anders als heute, Todesurteile. Vor allem die sexuelle Übertragbarkeit von HIV führte zu einer ungeheuerlichen Stigmatisierung von sozialen Gruppen und Lebensweisen. Über Nacht schien zunichte gemacht, wofür die Bürgerbewegungen der 60er Jahre gekämpft hatten: Toleranz und Gleichberechtigung.
Eine dokumentarische Collage.
RISE LIKE A VIRUS entstand auf Distanz, das heißt in zwei verschiedenen Wohnungen, als digitale Inszenierung für Publikum auf der Konferenzplattform Zoom. Im September schloss Joachim Gottfried Goller seine Regieausbildung am Mozarteum Salzburg ab. (Infotext Fast Forward Festival)
Inszenierung
Joachim Gottfried Goller
Ausstattung
Michael Hofer-Lenz
Dramaturgische Mitarbeit
Elisabeth Kerschbaumer
Mit
Raban Bieling
Christine Grant
Maren Solty
Lukas Vogelsang
Mentoring
Peter Kastenmüller, Christoph Lepschy
Pressestimmen:
Beitrag Deutschlandfunk Kultur heute