Regisseur, Theatermacher
Engel in Amerika
Teil 1: Die Jahrtausdendwende naht / Teil 2: Perestroika, Schauspiel von Tony Kushner
Hessisches Landestheater Marburg, 2025
Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Bühne & Kostüme Jenny Schleif
Dramaturgie Cornelius Edlefsen
Assistenz Phin Mindner
Licht Samantha Bodenschatz, Delia Naß
Mit Sven Brormann, Lisa Grosche, Solveig Krebs, Andreas Hammer, Tobias Neumann, Greta Plenkers, Georg Santner, David Zico

© Jenny Schleif

© Jan Bosch

© Jenny Schleif

© Jenny Schleif
Die kahle Sängerin
Antistück von Eugène Ionesco
Schauspiel Wuppertal, 2025
Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Ausstattung Jenny Schleif
Musik Imre Lichtenberger-Bozoki
Dramaturgie Marie-Philine Pippert
Mit Luise Kinner, Alexander Peiler, Konstantin Rickert, Stefan Walz, Kevin Wilke, Julia Wolff
Presse
»Entfesseltes Ensemble, vibrierende Action – das Schauspiel Wuppertal verpasst Ionescos ›Die kahle Sängerin‹ eine erfrischende Aktualisierung. Während die 1950 uraufgeführte ›Sängerin‹ anderswo als Persiflage auf Boulevardkomödien inszeniert wird, legt Goller die im Einakter angelegte ›Tragödie der Sprache‹ offen. Die Figuren werfen nicht bloß mit Worthülsen um sich, verheddern sich in Nonsens-Dialogen. Mit der Sprache als Kommunikationsmittel lösen sich zugleich die Gewissheiten einer Gesellschaft auf, die von Krisen und Bedrohungen umzingelt ist.« (Westdeutsche Zeitung)
»
»Die Wuppertaler Inszenierung lebte von den großen schauspielerischen Leistungen seines Ensembles. Hier gilt es besonders die Darstellung von Luise Kinner in den Rollen des Dienstmädchens Mary und des Feuerwehrhauptmannes hervorzuheben, die dem Geschehen mit Sprachwitz und tänzerischen Einlagen eine erfrischende Note gab.« (Die Stadtzeitung)
»Ein abstruser Abend auf hohem Sprech- und Spielniveau. Absurd eben. Wie das Leben. Daumen hoch für dieses Wagnis.« (Wuppertaler Rundschau)

© Björn Hickmann

© Björn Hickmann

© Björn Hickmann

© Björn Hickmann
Patient Zero 1
Schauspiel von Marcus Peter Tesch (ÖEA)
Triebwerk 7 / Brux - Freies Theater Innsbruck, 2025
Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Ausstattung Julia Neuhold
Mitarbeit Textregie Maria Wassermann
Dramaturgische Mitarbeit Michaela Senn, Martin Fritz
Produktionsleitung & Presse Carmen Sulzenbacher, Michaela Senn
Licht Ben Mayr
Mit Jakob Egger, Elena-Maria Knapp, Benjamin Kornfeld
Alles - das Gesagte, das Gestammelte, das Ungesagte, das Geturnte und Getanzte - hat hier doppelt-dreifachen Boden, ist eindeutig mehrdeutig, erschreckend, aufwühlend, unangenehm - und auf gallige Art komisch. (…) Das Ensemble - Elena-Maria Knapp, Benjamin Kornfeld und Jakob Egger - nimmt die Herausforderung an, turnt, tanzt, träumt ihn, stürzt sich hinein, verliert sich, schreckt auf. Toll ist das. Finster. Erhellend. Unangenehm. Eine Zumutung. Furchtbar. Furchtbar gut. (Tiroler Tageszeitung)

© Triebwerk 7

© Triebwerk 7

© Triebwerk 7

© Triebwerk 7
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zwei herren von real madrid
von Leo Meier
Hessisches Landestheater Marburg, 2024

© Jan Bosch

© Jan Bosch

© Jan Bosch

© Jan Bosch
Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Bühne & Kostüm Simon Lesemann
Dramaturgie Petra Thöring
Licht Samantha Bodenschatz
Mit Zoubeida Ben Salah, Flamur Blakaj, Sven Brormann, Fanny Holzer, Christian Simon, Ulrike Walther, Cedric Ziouech
Presse
Schon erwachen finstere Assoziationen zu Dr. Caligaris Horrorkabinett, da bewegt sich das Fabelwesen wie beschützend um das Paar, das noch keines ist, vermutlich aber eines werden will. Ohne lange Aufwärmphase zaubert „Zwei Herren von Real Madrid“ Romantik ins Theater am Schwanhof. Zugleich liegt auch anderes in der Luft als Liebe. In der Regie von Joachim Gottfried Goller reißt das ausnahmslos grandios aufspielende Ensemble sein Premierenpublikum am Samstagabend sofort mit. Für rund eineinhalb Stunden öffnet sich eine märchenhafte Welt. Könnte die schön sein! Gäbe es nicht auch eine gnadenlose Öffentlichkeit mitsamt absurden, schrillen, ungerechten gesellschaftlichen Phänomenen. (...) Nach dem filmreifen Ende steht das hingerissene Publikum auf und applaudiert, was die Hände hergeben. (Oberhessische Presse)
Regisseur Joachim Gottfried Goller sowie Bühnen- und Kostümbildner Simon Lesemann haben also eine Welt geschaffen, in der es völlig normal ist, dass Fußballprofis auf Drachen zum Training fliegen. Eine Welt, die von Empathie und Verständnis geprägt ist. In der Gefühle gezeigt und ausgelebt werden. In der wir Komplimente machen, in der wir „offen stolz“ sind und einfach lieben! (...) Es ist tragikomisch und absurd, dabei aber voller Humor und großem Einfallsreichtum fantastisch in Szene gesetzt. Unterhaltung ist garantiert. (marburg.news).
Sonne
von Elfriede Jelinek
Theater Paderborn, 2024
Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Bühne Jenny Schleif
Kostüm Julia Neuhold
Musik Imre Lichtenberger-Bozoki & Benno Hiti
Mitarbeit Spielfassung Elisabeth Kerschbaumer
Dramaturgie Dr. Daniel Thierjung
Licht Marcus Krömer
Mit Eva Brunner, Christina Constanze Polzer, Kirsten Potthoff, Felix Steinhardt, Meik van Severen

© Julia Neuhold

© Jenny Schleif

© Julia Neuhold

© Julia Neuhold
Presse
Im Theater Paderborn glänzt das Stück "Sonne" der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. (...) Der permanente Sprachfluss, den die Schauspielenden in prächtigen Kostümen (Julia Neuhold) mit Pathos und Lust am Spiel virtuos in den prächtigen Bühnenbildern (Jenny Schleif) lebendig werden lassen, erfordert volle Konzentration. (...) Eva Brunner, Kirsten Potthoff, Christina Constanze Polzer, Meik van Severen und Felix Steinhardt brillieren in diesen "Sprachflächen". Mal kommentieren sie als Chor (...), mal verschwinden sie hinter opulenten Masken, tanzen als von der Sonne maträtierte Touristen über die Bühne oder stürzen als Ikarus in den Tod. (...) Für (...) "Sonne" gab es reichlich Applaus und einige Bravo-Rufe. (Westfälisches Volksblatt)
80 Minuten flirrt ihre Sicht auf die Welt (Regie: Joachim Gottfried Goller) in sengender Sprache über die Bühne. (...) Das Ensemble bringt Jelineks Sprachflächen als perfekt aufeinander abgestimmtes Quintett ans Publikum. Dieses wird mit sieben Bildern - vom Sonnengesang des Franz von Assisi bis zur Untergangsparty mit Abba - konfrontiert, die mal weniger und mehr Licht ins gleißende Dunkel bringen. (...) Mythologie, Geschichte, Wissenschaft und Alltag vermengen sich zu einem vielschichtig-deutbaren Mix. Poppig gipfelnd in dem Gute-Laune-Song "The Winner Takes It All" von Abba. Wie die schwedischen Pop-Fixsterne in Glitzerkostüme gekleidet, führt das Ensemble in bester Partystimmung einen Totentanz auf. (...) Diese Inszenierung wird nichts am menschlichen Handeln ändern, genießen kann man sie trotzdem. (Neue Westfälische)
Kaspar Häuser Meer
von Felicia Zeller
Mainfrankentheater Würzburg, 2024

© Nik Schölzel

© Nik Schölzel

© Nik Schölzel

© Nik Schölzel
Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Bühne & Kostüm Jenny Schleif
Dramaturgie Johanna Müller, Barbara Bily
Licht Mariella von Vequel-Westernach
Mit Daria Lik, Nina Mohr, Isabella Szendzielorz
Presse
„Die Würzburger Inszenierung wird getragen von einem herausragenden Schauspieltrio mit Daria Lik als Anika, Isabella
Szendzielorz als Barbara und Nina Mohr in der Rolle der Silvia. Es entstehen dichte Charakterzeichnungen von drei Frauen, die - neben der ständigen Konfrontation mit gesellschaftlichen Abgründen - zudem in den Mühlen eines Systems gefangen sind, das sie in den eigenen Absturz zu treiben droht. Die Interpretation von Regisseur Goller und Bühnen- und Kostümbildnerin Jenny Schleif ist symbolgeladen und wird zum stimmigen, sehenswerten Gesamtkunstwerk, so beklemmend wie echt.“ (Main-Echo)
"Regisseur Joachim Gottfried Goller verdeutlicht in seiner ersten Regiearbeit für das Mainfranken Theater diese Künstlichkeit durch laute Musik-Clips in den Szenenwechseln, durch etliche slapstickhafte Bewegungselemente und das wirkmächtige Bild, das die einstürzenden Akten-Kartons hinterlassen. Isabella Szendzielorz, Nina Mohr und Daria Lik meistern die sprecherisch höchst anspruchsvollen Texte mit Bravour, glänzen auch in den zahlreichen chorischen Passagen und geben darüber hinaus den drei Sozialarbeiterinnen bei aller Künstlichkeit jeweils eigene Charaktere. Stürmischer Applaus in der bis auf den letzten Platz besetzten Probebühne und viel Gesprächsstoff – nicht nur für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter." (Main-Post)
Die Freiheit einer Frau
von Édouard Louis
Theater praesent, 2023
Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Bühne & Kostüm Mirjam Falkensteiner
Musik Jakob Köhle
Dramaturgie Michaela Senn
Licht Barbara C. Alt, Marco Trenkwalder
Mit Lukas Gander, Elke Hartmann, Jakob Köhle




Presse
"In einer der schönsten und in ihrer fast schon biederen Schönheit verstörendsten Szenen seiner Inszenierung rückt Goller diesen Randaspekt selbstbewusst ins Zentrum: Der Schriftsteller (Lukas Gander) und seine Mutter (Elke Hartmann) sitzen an einem Tisch. Sie hat nach Jahren der Demütigung ihr Auskommen mit der Welt gefunden, das man glücklich nennen könnte.(...) „Die Freiheit einer Frau“ ist bisweilen harte Kost. Aber eben nicht nur: Es gibt auch leise ironische, federleicht gespielte, melancholische Momente." (Tiroler Tageszeitung)
"Der Südtiroler Regisseur Joachim Gottfried Goller und die Dramaturgin Michaela Senn eröffnen dem Publikum die Möglichkeit in eine sozialschwache Familie und deren Probleme einzutauchen. Im Stück findet man eine große Portion an Kritik: an Homophobie, an dem gesellschaftlich dominanten Männerbild sowie dessen Stereotype, an der Gesellschaft und ihrem Umgang mit Emotionen und Problemen, am Hochmut der intellektuellen Kreise und an der Skepsis der Landbevölkerung gegenüber dem Bildungsbürgertum. (...) Von Gänsehautmomenten, fassungsloser Traurigkeit bis hin zu erholsamen Lachmomenten wird nichts ausgelassen. Die Zuschauenden verlassen das Theaterstück mit einigen Antworten, aber auch fundamentalen Fragen zu Sinn und Glücksempfinden."(komplex-kulturmagazin)
"Es ist ein berührend offener und verständnisvoller Text, den der junge Südtiroler Regisseur Joachim Gottfried Goller mit Lukas Grander, Elke Hartmann und dem Musiker Jakob Köhle für das Theater praesent in einem fließenden unaufgeregten Erzählmodus inszeniert hat. (...) Ein starker Abend und ein wichtiges Statement..." (meinBezirk.at)
Schnee Weiss (Die Erfindung der alten Leier)
von Elfriede Jelinek (Österreichische Erstaufführung)
Tiroler Landestheater, 2023
Nominiert für den Nestroy-Preis 2023 in der Kategorie "Beste Bundesländer Aufführung"
sowie Julia Neuhold als "Bester Nachwuchs Bühne & Kostüm, Autor:in, Musik"
Nominiert für das nachtkritik.de-Theatertreffen 2024
Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Bühne & Kostüm Julia Neuhold
Musik Imre Lichtenberger Bozoki
Dramaturgie Uschi Oberleiter
Licht Michael Reinisch
Mit Florian Granzner, Tom Hospes, Ulrike Lasta, Sara Nunius, Christina Constanze Polzer, Stefan Riedl, Janine Wegener




Presse
"Schnee Weiß feierte in einer beachtlichen und am Ende gar mit stehenden Ovationen bedachten Inszenierung Joachim Gottfried Gollers in den Kammerspielen in Innsbruck seine Österreich-Premiere. (...) Der junge Südtiroler Regisseur, soeben war er erstmals Nestroypreis-nominiert, lässt diesem unsicher gepflasterten Redeparcours eine gute szenische Ordnung angedeihen. Er schafft klare Setzungen, inspiriert auch durch Jelineks eingewobene Bezüge zu Oskar Panizzas Groteske Das Liebeskonzil (1894) (...). Goller erfindet die Jelinek-Illustrationskunst nicht neu, macht die Suada aber auf hellsichtige, unverbrauchte Weise lebendig. Bis zum Schluss bleibt das szenische Setting frisch und frei von einkesselnder Bildgebung." (Der Standard)
"So bleibe ihr, der unermüdlich Schreibenden, gar nichts anderes übrig, als diese ewig alte Leier immer wieder anzustimmen. Ulrike Lasta, Sara Nunius, Christina Constanze Polzer, Janine Wegener, Florian Granzner, Tom Hospes und Stefan Riedl bringen sie begleitet von Imre Lichtenberger Bozokis atmosphärischer Musik auf grandios einnehmende Weise zum Klingen. Und das ist faszinierend, inspirierend: erste Liga!" (MeinBezirk.at)
"Ja, es ist schön, dass (...) ein so politisch bedeutungsvolles Werk zu einer Aufführung kommt, das in der Inszenierung von Joachim Gottfried Goller (...) eine durchaus überregionale Bedeutung zugestanden werden muss. Auch wenn es sich um ekelhafte Themen handelt, ist die Inszenierung durchaus unterhaltenswert und da bleibt die Frage - warum. In Tirol ist ja doch das Skifoan des Leiwandste, vielleicht bald nicht mehr lange." (Tagblatt Dolomiten)
"Gottvater resigniert. Nicht so die Inszenierung. Selbst wenn Goller das Ensemble vom Unterschied zwischen Flirt und Belästigung sprechen lässt oder ihm reihum die unterschiedliche Betonung des Begriffs Frausein abverlangt – dieser Jelinek-Abend wirkt nie schulmeisterlich, sondern ist auf Höhe seines Stoffs und ernsten Themas." (Nachtkritik.de)
"Regisseur Joachim Gottfried Goller bei seiner Route durch Jelineks an Ab-, Um- und möglichen wie unmöglichen Irrwegen reichen Textgebirge die Anklage der Scheinheiligkeit mit heiligem Schein herausarbeitet – und in schönster Heiligenbildchenhaftigkeit ausstellt. (…) Die Welt ist schlecht. Vielleicht machen es die Affen, die sich das schöne Schlussbild erobern, irgendwann besser. Bis dahin tröstet, dass sich aus einer schlechten Welt gutes, ja hervorragendes Theater machen lässt." (Tiroler Tageszeitung)
Nestroy-Nominierung
Zu Trommeldonner öffnet sich der Vorhang über olympischem Feuer, in der Ferne mischen sich Schlachtgesänge mit Schmerzensschreien, bald darauf zieht ein Almabtrieb durch. Was passiert hier? Nix Nettes, aber mei, die Natur hat halt heilig zu bleiben. 2018 gleich nach den Enthüllungen der Ex-Skirennläuferin Nicola Werdenigg verfasst, sieht man Elfriede Jelineks Textfläche „Schnee Weiß (Die Erfindung der alten Leier)“ über die Missbrauchsskandale im Sport in ihrer Aktualität seither immer wieder bestätigt. Trotz des Hinweises auf den „Tiroler Glauben“ erfolgt die österreichische Erstaufführung also spät, aber immerhin am richtigen Ort und gleich einmal durch ein Team, das sich etwas traute: Bevor die ersten Worte fallen, vergehen sechs Minuten. Bühnenbild, Licht, Musik und die aus dem Text geschürften Figuren in ihren keine Blasphemie scheuenden Kostümen, sie fordern mit Erfolg Gleichberechtigung und bringen doch Jelineks frustriert-wortgewandte Anklage von Opfer-Täter-Umkehr, Verharmlosung und Medienchaos bestens zur Geltung. (Martin Thomas Pesl)
Fiesta
von Gwendoline Soublin (Deutschsprachige Erstaufführung)
Salzburger Festspiele jung&jede*r, 2023
Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Bühne & Kostüm Jenny Schleif
Dramaturgie Armela Madreiter
Licht Paul Fresacher
Mit Juliette Larat, Ludwig Michael, Riccardo Pallotta, Ines Maria Winklhofer




Presse
"Feinfühlig und actionreich verinnerlichen die Darsteller:innen (...) die Position von Kindern während der Coronazeit, nicht wertend, sondern eine klar in den Raum gestelltes State- ment zur Wichtigkeit, das Leben gemeinsam zu feiern." (Volksblatt)
"Die Inszenierung von Joachim Gottfried Goller, mit den wirbeligen jungen Darstellern (...) imaginiert mit einfachsten Mitteln, aber einem hohen Grad an kindgemäßer Empathie, was so viele junge Leute in Lockdown-Zeiten empfunden
haben mögen. (...) Gut, dass dieses sehenswerte und liebevoll inszenierte Stück (...) schon an vielen Orten im Bundesland Salzburg gezeigt wurde." (Drehpunktkultur.at)
Über die Naia
von Goller, Madreiter und Team
Dekadenz, 2023
Konzept Joachim Gottfried Goller & Armela Madreiter Bühne & Kostüm Mirjam Falkensteiner
Mitarbeit / Abendregie Emma Mulser
Licht Werner Lanz
Technik André Niederkofler
Mit Sabine Ladurner, Viktoria Obermarzoner, Patrizia Pfeifer
Naia – Noi – Nonni – Noia – Naja. Der italienische Wehrdienst: Was wir darüber wissen, setzt sich mehrheitlich zusammen aus Erzählungen von Männergenerationen, welche die „leva“ und den anschließenden „servizio militare“ noch am eigenen Leib erfahren haben. 2005 wurde die allgemeine Wehrpflicht in Italien ausgesetzt – seit Beginn des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine 2022 scheint die Debatte um die Wiedereinführung in Italien und anderen europäischen Ländern neu entfacht – aber was bedeutet das „zum Militär gehen“? Was spielt sich da ab? Welche Werte, Einstellungen, Haltungen und auch Zwänge versammeln sich unter dem Begriff der „Naia“? Welche Rolle spielen Männlichkeitsideale, Körperbilder und Gewalt? In welchem Verhältnis stehen Nationalstaat und Militär? „Über die Naia“ basiert auf vielfältigen Recherchen zum Thema und unternimmt den Versuch einer gegenwärtigen, dynamisch, ernsthaft-humorvollen Auseinandersetzung mit diesen Fragen. Die Arbeit wird mehrsprachig (deutsch, italinienisch, südtirolerisch) gezeigt.
Presse
"Das Stück ist dabei als ein Schnellfeuer an Aussagefetzen und vollständigeren Berichten mit einigen Unterbrechungen und Abschweifungen gestaltet, ein klassischer Sprechüberfall, der das Publikum allein schon durch seine Geschwindigkeit bei Laune halten könnte. Immer wieder wird Aufschlussreiches mit Schockierendem, auf der Gegenseite aber auch mit Humor gebrochen. (...) Von Nationalismus bis Homophobie, von der Überbetonung der Männlichkeit und zweifelhaften Werten und Musterungskriterien, bis hin zur psychologischen Kriegsführung innerhalb der eigenen Reihen, lässt man keine Gelegenheit aus, die Institution und alles in ihrem Dunstkreis zu demystifizieren." (salto.bz)
"Goller überspitzt, leuchtet uns grell ins Gesicht, entlarvt Bürokratensprache der Militärs als inhaltsleer autoritär. DIe Frauen erörtern, was für ein Gewicht ein Hoden hat, wie Männer gemustert, wie sie gedemütigt werden. Und wie die Gesellschaft das billigt. Das chorische Sprechen wechselt sich ab mit Erinnerungen, frau spricht Deutsch, Italienisch, Dialekt. Die Bühne ist nackt, die Kostüme so derangiert, dass es schon wieder auffällt. (ff - Das Südtiroler Wochenmagazin)
"Mit Wortspielen und Kalauern über das Wort Naia oder die Musterung in Unterwäsche wird mit den Mitteln von Ernst Jandls Lautgedichten ein ganzes System effektvoll ad absurdum geführt." (Tageszeitung Dolomiten)
"Die Produktion wertet nicht, stellt Geschichtliches neben Erfahrungsberichte aus den Kasernen." (RAI Südtirol)




Ich lieb dich
von Kristo Sagor
Salzburger Festspiele jung&jede*r, 2022
Nominiert für den STELLA*-Preis in der Kategorie "Beste Ausstattung" 2023
Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Bühne & Kostüm Jenny Schleif
Musik Hjörtur Hjörleiffson
Dramaturgie Elisabeth Kerschbaumer
Mit Imke Siebert, Ludwig Weissenberger




Presse
"Stück, Regie (Joachim Gottfried Goller) und Darsteller treffen emotional und intellektuell ins Schwarze. Die vielen berührenden Erklärungen, die schönen Worte, man möchte sie festhalten. (...) Ein (...) begeistertes Publikum, bedankt sich überschwänglich, fröhlich, voll Weh, heftig ergriffen." (Volksblatt)
Grufttheater: Weissagung
Texte von Otto Grünmandl und Peter Handke
Tiroler Landestheater Innsbruck [K2], 2022
Nominiert für den Nestroy-Preis in der Kategorie "Beste Bundesländer Aufführung" 2022




Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Bühne & Kostüm Julia Neuhold
Dramaturgie Christina Alexandridis
Licht Michael Reinisch
Mit Johannes Gabl, Ulrike Lasta, Petra-Alexandra Pippan, Stefan Riedl
Presse
Nestroy-Nominierung
Otto Grünmandls „Grufttheater“-Text ist eine absurde, geradezu Bernhardeske Hommage an die darstellende Kunst. Darin präsentiert und argumentiert ein Theatermacher namens Karner die vielen Vorzüge seines sogenannten Grufttheaters. „Durch die partikulare, kombinierte, totale Öffnung der Vorhangteile 1 und 2 und 3 ergeben sich Einblicke in Gruft 1, Gruft 2, Gruft 3“ heißt es bedeutungsvoll. Regisseur Joachim Gottfried Goller hat in die inneren Echos dieses überaus komischen Einakters hineingehorcht, die Textzeilen sparsam, aber gewichtig mit Bühnenleben aufgedehnt und so am Landestheater Innsbruck ein kleines Juwel erschaffen, in dem jeder strenge Blick und jedes Wort sich stimmig Raum und Luft verschafft. Hier wird keine Silbe vergeudet! Und damit ist auch die ideale Rampe gelegt für den zweiten Text dieses Abends, Peter Handkes Tautologie-Katalog „Weissagung“. Welch makelloses Handwerk, was für ein anrührendes „Literaturtheater“! (Margarete Affenzeller)
RISE LIKE A VIRUS - die nicht abgeschlossene Biografie einer Krankheit
Zoom-Performance
Universität Mozarteum - entstanden im Praxissemester "Postdramatik", 2021
Eingeladen zum Fast Forward Festival - europäisches Festival für junge Regie 2021
Nominierung in der Theater-heute Kritikerinnenumfrage in der Kategorie "Beste:r Nachwuchskünstler:in Regie" 2022
Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Austattung & Technik Michael Hofer-Lenz
Dramaturgische Mitarbeit Elisabeth Kerschbaumer
Mit Raban Bieling, Christine Grant, Maren Solty, Lukas Vogelsang
"Manchmal hat er das Gefühl, alle haben die 80er vergessen", schreibt Joachim Gottfried Goller in seiner Vita über sich selbst. Warum die 80er für ihn, der 1992 geboren ist, wichtig sind, erklärt er nicht. Seine Inszenierung RISE LIKE A VIRUS entstand im 3. Studienjahr im Lockdown-Winter 20/21 am Mozarteum in Salzburg und könnte ein Hinweis sein. Die vorletzte Dekade des 20. Jahrhunderts bringt das Ende der Systemopposition zwischen Ost und West und ist von Entwicklungen geprägt, die bis heute wirken: Digitalisierung, Umweltschutz, Krieg, Hungerkatastrophen, Tschernobyl, der neoliberale Turn, die Immunschwächekrankheit AIDS. AIDS ist das Thema von RISE LIKE A VIRUS. Die Inszenierung traut sich, einer Party zu ähneln und in Situation, Szene und Soundtrack engagiert, klug und spielerisch die Atmosphäre einer Pandemie einzufangen. Der Abend handelt von Schicksalen, explizitem Sex und der Rebellion gegen Grenzen aller Art. 1981 wurden die Folgen einer Infektion mit dem HI-Virus zur pandemischen Krankheit erklärt. Für die Betroffenen waren sie, anders als heute, Todesurteile. Vor allem die sexuelle Übertragbarkeit von HIV führte zu einer ungeheuerlichen Stigmatisierung von sozialen Gruppen und Lebensweisen. Über Nacht schien zunichte gemacht, wofür die Bürgerbewegungen der 60er Jahre gekämpft hatten: Toleranz und Gleichberechtigung.
RISE LIKE A VIRUS entstand auf Distanz, das heißt in zwei verschiedenen Wohnungen, als digitale Inszenierung für Publikum auf der Konferenzplattform Zoom. Im September 2021 schloss Joachim Gottfried Goller seine Regieausbildung am Mozarteum Salzburg ab. (Pressetext Fast Forward)




Maß für Maß
nach William Shakespeare
Universität Mozarteum - Diplominszenierung Regiestudium, 2021
Ausgezeichnet mit dem GenDivers-Preis der Universität Mozarteum 2021




Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Bühne Jisu Park
Kostüm Selina Schweiger
Musik Veit Vergara
Dramaturgie Armela Madreiter
Mit Raban Bieling, Nikita Buldyrski, Christine Grant, Levi Roberta Kuhr, Imke Siebert, Maren Solty, Lukas Vogelsang
Es dauerte bis September 1985: Erst vier Jahre nach Ausbruch der AIDS-Epidemie 1981 sprach der damalige US-Präsident Ronald Reagan das Wort AIDS zum ersten Mal in der Öffentlichkeit aus. Wie spricht eine Gesellschaft über Krankheiten? Wen muss es betreffen, dass diese Krankheiten auch Eingang in den öffentlichen Diskurs finden, wie es zurzeit der Fall ist? Spielt der Übertragungsweg dabei vielleicht eine Rolle?Angelo will mit Claudios Todesurteil ein Exempel statuieren. Er will dem „Sittenverfall“ Einhalt gebieten. Scheinbar. Doch steckt hinter Angelos Härte auch eine seltsame Form von Sorge um die Bevölkerung von Vienna, wenn er vom Balkon aus verkündet, man solle die Gesunden schützen und dafür Sorge tragen, sie am Leben zu erhalten. Widersprüche, Fragen, Knötchen und Geschwüre; Maß für Maß. Ein Problemstück.
Jury-Begründung GenDivers-Preis
Joachim Gottfried Goller beschäftigte sich in seiner Diplominszenierung mit dem Problemstück „Maß für Maß“ von William Shakespeare. In seiner Inszenierung wird die Frage behandelt, wie und wo Sexualität zu einem gesellschaftlichen Ausschlusskriterium wird. Die Realität der Syphilis-Epidemie um 1603 verwandelt sich hier allerdings durch popkulturelle Referenzen zu einer Erzählung über die HIV/AIDS-Epidemie der 1980er-Jahre. Ergänzt durch Crossbesetzung, Kommentar und Verkleidung ergibt sich die Neudeutung eines Klassikers, queer erzählt.
Tom auf dem Lande
von Michel-Marc Bouchard
Gruppe Dekadenz, 2020 + 2025
Inszenierung Joachim Gottfried Goller
Bühne & Kostüm Mirjam Falkensteiner
Licht Julian Marmsoler
Mit Max Gruber-Fischnaller, Patrizia Pfeifer, Kathrin Ploner, Philipp Weigand




Presse
"Goller ist ein Regisseur, der genau auf den Rhythmus achtet, gezielt, beschleunigt und verlangsamt, er lässt die Darsteller manchmal auch schweigen, vieles lässt sich nicht aussprechen, ausreden schon gar nicht. (…) Es besticht durch die Intensität, die Regie und Darsteller erzeugen." (ff- Südtiroler Wochenmagazin)
"Die beachtliche schauspielerische Leistung ist der Kern dieser Inszenierung des Südtiroler Regisseurs. (…) Joachim Goller schafft es, mit entgegengesetzten Elementen wie den Charakteren (...) zu spielen und Konkretes der vagen Andeutung vorzuziehen. So ist Gollers Inszenierung rudimentär, kalt - aber gleichzeitig nahe am Publikum. (…) Auffallend ist, dass der Regisseur mitunter auf (..) die Simplizität seiner Deutsch-Mundart-Version verlässt. Im Vordergrund stehen die Sprünge zwischen Dialekt und Hochdeutsch, die für das Südtiroler Publikum weitestgehend bekannte Situation darstellen. (…) Ironie mag diesem Stück auch seine Heiterkeit geben, was angesichts der ernsteren und gesellschaftskritischen Thematik ansonsten nicht vorhanden gewesen wäre. Joachim Gollers Inszenierung punktet insgesamt vor allem mit ihrer sprachlichen Komponente und dem gekonnten Spiel ihrere Hauptdarsteller." (Dolomiten- Das Südtiroler Tagblatt)
"Und dicht wird das Stück nicht aufgrund zahlreicher Szenenwechsel oder temporeicher Dialoge. Dicht wird das Drama vor allem aufgrund der zahlreichen kurzen, aber markanten Sprech- und Musikpausen. Darin schwingt weit mehr Bedeutung durch Gestik und Mimik mit, als von den herausragend spielenden Darstellern laut ausgesprochen werden könnte. (…) Der junge Kastelruther Regisseur Joachim Goller hat das Originalwerk (…) mit Hilfe von dialektalen Elementen nach Südtirol geholt und gibt dem oftmals noch tabuisierten Thema „Homosexualität auf dem Lande“ mehr Sichtbarkeit." (Zett)